Eulen in Leblang

Gestern (23.9.2021) waren Anne und ich in Leblang und haben uns mit den Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter getroffen. Es war ein recht gemischter Nachmittag und damit ziemlich typisch für das Programm in Leblang:

Ein paar Fakten: Es waren insgesamt 17 Kinder da. Sie kamen alle aus der sogenannten “Ziganie” einem separaten Ortsteil von Leblang, in dem sehr arme Familien wohnen. Die Kinder waren im Alter zwischen 4 und 13 Jahren. Einige der schulpflichtigen Kindern gehen nur sehr unregelmäßig in die Schule.

Ablauf: In Leblang und in Cobor versuchen wir immer nach einem festen Ablauf vorzugehen, der sich bewährt hat.

  1. Am Anfang begrüßen wir uns und singen ein paar Lieder. Seit neuestem zählen wir immer gemeinsam durch, wieviele wir sind. Damit die Kinder eine bessere Vorstellung von Zahlen bekommen.
  2. Dann lesen wir eine Geschichte vor (aus einem der Bücher unserer Bibliothek. Dieses Mal ging es um drei Eulenküken, die nachts aufwachen und merken, dass die Mutter nicht da ist. Sie machen sich Gedanken, was sie wohl gerade macht und wann sie wohl wieder kommt…
  3. Wir basteln etwas. Dieses Mal, die Eulen, die oben zu sehen sind.
  4. Oft spielen wir zum Abschluss noch ein Spiel (“Feuer, Wasser, Sturm” ist sehr beliebt) Und dann singen wir unser Abschlusslied und schicken die Kinder nach Hause. Manche helfen uns immer noch gerne beim Aufräumen.

Einige Einblicke:

  • Dieses Mal war das Ende anders, weil wir gehört hatten, dass es vielen Kindern an Dingen für die Schule mangelt. Eine Familie hatte uns zum Beispiel gesagt, sie könnten ihre Kinder noch nicht in die Schule schicken, weil sie keine Schultaschen hätten. Anne hat dann Spenden aus Fogarasch organisiert (Tachen, Mäppchen, Wasserfarbkästen und ähnliches). Diese haben wir am Ende ausgeteilt. Wie zu erwarten gab es Streit und Missmut, weil nicht alle genau das Gleiche bekommen haben und es war wie immer sehr schwer herauszufinden, wer wirklich etwas benötigt und wer nicht. Wir kamen wieder einmal zu dem Ergebnis, dass es gut ist, dass wir nur selten Dinge austeilen (-;
  • Gestern waren die Kinder verhältnismäßig unruhig. Nur beim Basteln ging es sehr gut. Das gefällt den Kindern sehr, jeder kann in seinem eigenen Tempo arbeiten und alle sind beschäftigt. Die Kinder am Ende wieder zu sammeln ist immer besonders schwierig. Als wir endlich alle wieder Stuhlkreis hatten, ist etwas passiert, was ich auch schon in Cobor erlebt habe und was auch schon früher manchmal passiert ist: Ein kleiner Junge hat seiner Nebensitzerin ins Gesicht gespuckt. Sie war sicherlich nicht unbeteiligt an seinem Ärger, aber gesehen habe ich halt nur ihn. Was jetzt tun? Wäre der Junge älter gewesen, hätte ich ihn wohl nach Hause geschickt. So habe ich ihm gesagt, dass er den Stuhlkreis verlassen soll und in die Ecke stehen muss (pädagogisch nicht so besonders wertvoll, aber spontan habe ich keine bessere Lösung gefunden). Dann habe ich den Kindern gesagt, dass solche Dinge hier nicht vorkommen sollen, genauso wenig wie Schlagen zum Beispiel. Dann habe ich noch gefragt, ob sie denn auf die Idee kommen würden in der Schule zu spucken. Und alle mit Entrüstung: “Nein natürlich nicht”. “Aha”, habe ich gesagt, “und hier wollen wir das auch nicht.” Dann sagte einer der älteren Kinder: “In der Schule werden wir an den Ohren gezogen, wenn wir spucken.” So viel zu, “wir spucken in der Schule nicht” und zu den pädagogischen Methoden, die hier auf dem Land verwendet werden.

Jugendstunde im Schneetreiben

Ein Beitrag von Nicola Ebeling:

Nachdem wir in der letzten Jugendstunde den Namen für unsere Gruppe, „Descoperitorii“ (Die Entdecker) gefunden hatten, beschlossen wir angesichts des vielen Schnees beim nächsten Mal eine Südpolexpedition zu machen.

Michael erzählte die Geschichte vom „Wettlauf zum Südpol“ zwischen Amundsen und Scott und dann starteten wir unsere eigene Expedition. Diese ging nicht ganz soweit, sondern nur bis zum Fußballplatz. Dort warteten Aufgaben und Spiele. Am meisten Spaß machte wohl das Schlitten fahren, besonders für Kinder, die zuhause keinen besaßen.

Nach einer Schneeballschlacht kehrten wir zurück zur Schule, hier konnten wir uns mit Lebkuchen und Punsch wieder aufwärmen. Währenddessen guckten die Kinder sich neugierig die Bilderbücher aus der Bibliothek an und das Angebot, ein Buch für eine Woche mit nach Hause zu nehmen, nahmen viele an.

Mit einem Kanon ließen wir den Nachmittag ausklingen.

 

Unterstützung!

Ein Beitrag von Nicola Ebeling aus Deutschland, zur Zeit als freiwillige Mitarbeiterin in Cobor:

Ähnlich wie Chris und Michael hatte auch ich den Wunsch, nach der Schule in ein Land zu gehen, das innerhalb Europas liegt und doch ganz anders ist. Ich wollte nach Rumänien aufs Land und über Umwege geriet ich an „Bun venit – Willkommen! e.V.“ .

Weil ich in Deutschland selber leidenschaftlich Mitglied in der Fahrtengruppe „Artaban“ bin, schien mir die Kinder- und Jugendarbeit hier etwas zu sein, wo ich meine Fähigkeiten und Begeisterung am besten Einsetzen kann.

Jetzt habe ich bereits drei Jugendstunden mit geplant und erlebt, gemerkt, wie begeistert unsere Arbeit hier aufgenommen wird und glaube, am richtigen Ort zu sein. Schade nur, dass Lovnic so weit weg ist und ich nicht auch in meiner Freizeit etwas mit den Kindern und Jugendlichen machen kann.

Zweite Runde: Krippenspiel in Fogarasch

Ein Gastbeitrag von Fernande Stein, Studentin aus Deutschland, zur Zeit in Cluj-Napoca:

Zu Besuch bei Michael und Christiane Schöll, dürfen Jeremias und ich den Tag der zweiten Aufführung des Krippenspiels am 27.12. miterleben. Bereits früh um 8 Uhr fahren wir nach Leblang. Es ist noch dunkel und sehr kalt, aber wir können die Vorfreude in den Gesichtern der Kinder erkennen, die nach und nach eintreffen. Dann geht es in drei Bussen weiter nach Fogarasch. Der Nebel lichtet sich und wir sehen einen einmaligen Sonnenaufgang über der vom Rauhreif glitzernden Landschaft. In der evangelischen Kirche angekommen, haben wir noch Zeit für eine kurze Generalprobe – dann beginnt der Gottesdienst, der heute erstmalig ausschließlich in rumänischer Sprache gehalten wird. Das Krippenspiel, bei dem über dreißig Kinder mitwirken, erzählt die traditionelle Weihnachtsgeschichte mit allen Personen, die dazugehören: Maria und Joseph, den Hirten, Engeln und den drei Weisen aus dem Morgenland, aber auch ein Räuber und ein Dieb haben teil an der Weihnachtsfreude. Insgesamt eine gelungene Vorführung – und im Anschluss gibt es Pizza für alle großen und kleinen Darsteller!

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Krippenspiel in Leblang

Am 24. Dezember fand in Leblang das diesjährige Krippenspiel statt: 33 Kinder und Jugendliche führten eine Bearbeitung des Stücks “Die vier Lichter des Hirten Simon” auf. Alles klappte gut, und die Kinder freuten sich nach dem Gottesdienst gleich auf die nächste Aufführung: Am kommenden Sonntag in Fogarasch.

Generalprobe für das Krippenspiel

IMG_20151223_165311Heute war die Generalprobe für das Krippenspiel. Es war eine lange und anstrengende Probe, aber sie hat sich gelohnt. Alle Kinder freuen sich auf den Gottesdienst morgen um 16 Uhr in der Leblanger evangelischen Kirche. Wir wünschen allen Besuchern dieser Webseite gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Ein tolles Paket für die mobile Bibliothek

Gestern kam das zweite Paket mit rumänischen Büchern und Bibliotheksmaterial von einer sehr engagierten Frau aus Deutschland an, die uns noch dazu mit Ratschlägen aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Bibliotheksarbeit versorgte. Es war wie Weihnachten! Zusammen mit den rumänischen Büchern, die wir bereits selbst angeschafft haben, ist nun ein großer Teil der Grundausstattung für die mobile Bibliothek vorhanden. In den nächsten Wochen werden wir die noch fehlende Ausrüstung ergänzen und dann im Rahmen der Jugendstunden in Leblang testen, wie gut diese Idee “funktioniert”: Ob die Bücher ausgeliehen werden, wie viele wieder zurückgebracht werden, und in welchem Zustand sie sich nach einer Ausleihe befinden.

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Ein Teil der Bücher und des Bibliotheksmaterials, das uns zugeschickt wurde

 

Vorbereitungen für das Krippenspiel

Seit drei Wochen sind nun die Vorbereitungen für das diesjährige Krippenspiel in vollem Gange. Die Kinder kommen gerne und so zahlreich, dass wir uns viele Gedanken machen mussten, wie wir über 30 Kinder mit einer Sprechrolle versehen. Inzwischen ist das meiste geregelt, und die Proben haben begonnen. Heiligabend um 16 Uhr ist die Erstauffürung in der Leblanger evangelischen Kirche. Dieses Jahr wird es sogar noch eine Zweitaufführung geben, am 27. Dezember um 10 Uhr im Gottesdienst der evangelischen Kirche in Fogarasch, mit anschließendem gemeinsamen Mittagessen. Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit für “unsere” Lablanger Kinder.

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Während den Veranstaltungen machen wir einfach zu wenige Bilder. Hier jedoch zumindest unsere Rollen- und Probenplanliste in der ersten Version.

Handklatschen, Verstecken, Fangen

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Chris spielt ein Spiel mit Kindern aus Leblang – 23. Oktober 2015

Wöchentlich kommen mehr Kinder und Jugendliche zu unserem Angebot. Gestern beim vierten Treffen waren 19 Kinder (unsere eingeschlossen) da. Da das Wetter es zuließ, machten wir das Programm im Freien und spielten im Anschluss verschiedene Spiele auf dem Bolzplatz hinter der früheren Schule.

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Entkommen!

 

Erste Jugendstunde in Leblang

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Am Freitag vor genau drei Wochen war das erste Programm mit 13 Kindern und Jugendlichen aus Leblang. Seitdem trafen wir uns jede Woche am Freitag Nachmittag mit ihnen. Es freute uns, sowohl einige bekannte Gesichter unter den Besuchern zu sehen als auch einige neue Kinder begrüßen zu dürfen. Im Hintergrund ist die ehemalige Schule zu sehen. Die evangelische Kirchengemeinde Leblang bot uns an, einen Raum der Schule für unser Angebot zu nutzen. Mehrere Gemeindeglieder putzten diesen bereits vor unserer ersten Stunde für uns tatkräftig sauber. Dafür sind wir sehr dankbar. Für dieses Jahr sind in Leblang ein Laternenumzug sowie ein Krippenspiel geplant. Weitere Berichte von aktuellen Aktionen folgen ab nun häufiger auf dieser Seite.